letzte Aktualisierung: 9.8.12

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wandsbektransformance - die Gegenwart des Kolonialen

Kunst, Geschichte und Gegenwart im öffentlichen Raum:

Kartierung kolonialer Spuren als Arbeitsprozess und Ausstellung

Interventionen im Stadtraum Wandsbek: Donnerstag, 13. bis Sonntag, 16. September 2007

Ausstellung im Kunsthaus Hamburg: 4. März - 6. April 2008

 

 

Wo be-finden wir uns?

Wie stehen wir zur Welt im Stadtraum?

Welche Geschichte]n erscheinen uns?

Welche Mythen?

 

wandsbektransformance erkundet in Hamburgs Nordosten die Gegenwart des Kolonialen. Als forschendes Kunstprojekt geht es dazu materiellen und mentalen Spuren nach und setzt Zeichen. Wie begegnen wir in Wandsbek kolonialenTraditionen? Wie gehen wir um mit kolonialen Monumenten und Symbolen? Mit Ehrungen für Wissmann, Trotha, Schimmelmann? Mit Ansehen und Wirtschaftskraft, gewonnen aus Kolonialraub, Sklaven- und Zwangsarbeit?

 

wandsbektransformance untersucht in Begehungen und Dialogen, Interventionen und Installationen die Bedeutung eines vordergründig begrenzten Stadtraumes im globalen Gefüge und unsere Beziehung zu diesem Ort. In ihrem Weltlauf durch Wandsbek setzen Kunstschaffende und StadtteilbewohnerInnen, Schulklassen und HistorikerInnen, MigrantInnen und Initiativen eigene Koordinaten. Da wird auch Straße zum [Mal]Grund von Erinnerung, zum Ort von BeSchreibung, und lebende Körper formen neue Monumente gegen imperiale Zeichen.

 

Hamburgs Kolonialgeschichte wird aktuell diskutiert. Das öffentliche Interesse am Thema ist deutlich gewachsen, nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Kulturveranstaltungen 2004/2005, u.a. hamburg-postkolonial und afrika-hamburg.de.

Im Zuge der Globalisierung wird die Kolonialgeschichte und die neokoloniale Gegenwart auch in den ehemaligen Kolonien und den europäischen Metropolen und Hafenstädten zunehmend debattiert.

Hamburg-Wandsbek war eines der Zentren des kolonialen Handels - davon zeugen noch Denkmäler, Straßennamen und Fabrikgebäude. Auch hier leben und arbeiten heute AfrikanerInnen. Über den umstrittenen sog. 'Tansania-Park' in Hamburg-Jenfeld wurde in der Presse genauso berichtet wie gegen die 2006 neu aufgestellte Sklavenhändler-Büste Schimmelmanns in Wandsbek protestiert. Den Spuren der Vergangenheit und Prozessen und Gedenkkulturen der Gegenwart will das beteiligungsorientierte Projekt wandsbektransformance nachgehen.

Im September 2007 haben Kunstschaffende aus Afrika und Hamburg, StadtkartiererInnen und HistorikerInnen, Schulklassen und StadtteilbewohnerInnen im öffentlichen Raum interveniert. Die Stadtteilbevölkerung beteiligte sich an den Aktionen: an einer Straßen-Be-Schreibung, an Kartierungstouren mit GPS-Geräten, an der Sammelstelle 'Wißmannklappe' mit Bildern, Gedanken, Texten und Träumen sowie an der rituellen Begehung zur postkolonialen Heimatkunde und Mythenbeschau WandsbekWorldWhite.

Im März|April 2008 gab eine Ausstellung im Kunsthaus Hamburg Einblicke in diesen Prozess. Präsentiert wurden dabei die Spuren der Recherchen und Reaktionen, Kartierungen und Interventionen in Bildern, Dokumenten, Objekten und Installationen.

Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Filmen, Lesungen, Vorträgen und Künstlergesprächen begleitete die Ausstellung.

wandsbektransformance lud ein

  • Kunstschaffende aus Hamburg und Afrika

  • NGOs, MigrantInnen, WissenschaftlerInnen und HistorikerInnen

  • Schulen und StadtteilakteurInnen

  • PolitikerInnen und die Verwaltung

Beteiligte KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen:

  • Claudia Behling, bildende Künstlerin

  • Doro Carl, Filmemacherin

  • Judith Haman, bildende Künstlerin

  • Jokinen, bildende Künstlerin

  • Heiko Möhle, Historiker und Geograph, Eine Welt Netzwerk Hamburg

  • Frank Naleppa, Photograph

  • Offene Kartierung in Altona: Judith Mauch, Sarah Schreiner, Per Schumann, Anke Schwarz, Ulf Treger, Christiane Wehr, Malte Willms

  • Julian Rohrhuber, bildender Künstler

  • Joe Sam-Essandoh, bildender Künstler

  • Stilla Seis, bildende Künstlerin

  • Gordon Uhlmann, Historiker

  • Mark Slavin, bildender Künstler

  • Matvey Slavin, bildender Künstler

  • Ilka Vogler, bildende Künstlerin

  • Joachim Zeller, Historiker

Jokinen, September 2007 | Juli 2008

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