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in Wandsbek
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Samstag, 15.09.07, 11.00 - 17.00 Uhr Schimmelmannallee |
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(s. Stadtplan Wandsbek)
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Installation |
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Passage Schnürung Masken |
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Joe Sam-Essandoh, Mark Slavin, Matvey Slavin
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Der Wandsbeker Kaufmann Heinrich Carl Schimmelmann machte sein immenses Vermögen vor allem mit Sklavenhandel. In diesem Geschäft wurden Menschen zu Waren. Ihrer Heimat entrissen, ihrer Identität und Zukunft beraubt, als Eigentum verfrachtet, gehörten sie nicht mehr sich selbst.
Auf der Nordseite der Schimmelmannstraße umwickeln Mark und Matvey Slavin eine lange Baumreihe mit glatter Folie und schnüren starke Seile wie Fesseln eng um die Baumstämme und die glänzende schwarze Hülle. Sie verwenden seefesten Verpackungs-Kunststoff und Schiffstaue aus Hanffasern.
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Darüber befestigt Joe Sam-Essandoh afrikanische Masken, die auf die Passanten herabschauen, mit ihnen in einen Dialog eintreten. Sie sind Assemblagen aus verworfenen Materialien, die Joe Sam-Essandoh zum Leben erweckt. Er greift zurück auf Verschlissenes voller Spuren des Gebrauchs, durch viele Hände gegangen. Der Natur entliehen, sorgsam ausgesucht und arrangiert sind tropische Samenkörner, Ziegenhorn, Kalebasse; von der westafrikanischen Meeresküste Kaurimuscheln und Kokosnussschalen; als Erzeugnisse afrikanischer Handwerkskunst Kuba- und Jutestoff, Korbgeflecht und Perlen; an die geraubten Bodenschätze Afrikas erinnernd Kupfer, Blech, Nägel.
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Straßenbegrenzende Bäume, Inventarstücke des Verkehrsraums, werden hier zu Skulpturen. Es sind gewachsene Stämme, kräftige Körper, lesbar als Bäume des Lebens mit individuellen Kerbungen - nun mit schwarzer Folie fest eingeschnürt, glänzend zugerichtet, wie Eigentum verpackt: Ersticktes Leben. Mythische Masken mahnen mit erschrockenen Augen, wachen über unsere Erinnerung. Wind treibt Herbstlaub, Wipfel brausen auf - ein theatralischer Raum für das Drama des Waren-Lebens in der Stadt des Welthandels.
G.U.
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dv-Film |
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Dark Chapter | Dunkles Kapitel |
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Joe Sam-Essandoh
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Joe Sam-Essandoh steht im Bogen mit der Aufschrift 'Last Bath', durch den die gefangenen Sklaven durchschreiten mussten, um sich im Fluß zu waschen, bevor sie auf ein Sklavenschiff gebracht wurden. |
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Der Künstler kommt aus Ghana, der früheren Kolonie 'Goldküste'. In Elmina befuhren 1471 portugiesische Seefahrer erstmalig die Küste. Insgesamt 58 Forts und Faktoreien wurden dort in der Folgezeit von Europäern gegründet, um hauptsächlich mit Sklaven zu handeln. Die größten Sklavenburgen und -märkte Elmina Castle und Cape Coast Castle sowie neun andere wurden 1979 als steinerne Zeugen des Menschheitsverbrechens von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
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Joe Sam-Essandoh ging im Fort Orange in Sekondi-Takoradi auf Spurensuche: in Räume, in denen Sklaven gefangen gehalten wurden, den Gang entlang zum 'letzten Bad' vor der Verschiffung in die Karibik und nach Amerika sowie zu den zeitgenössischen Graffiti, die an die menschenunwürdigen Umstände erinnern. Der Künstler nahm die Geschichte zum Anlass für seine Filmarbeit 'Dark Chapter | Dunkles Kapitel', der in der wandsbektransformance-Ausstellung 4.3.-6.4.08 im Kunsthaus Hamburg präsentiert wurde.
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Joe Sam-Essandoh |
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geboren in Accra, Ghana. Fernakademie für Graphik und Design in Hamburg. Mehrere Ausstellungen in Deutschland und Ghana. Graphik, Malerei, Skulptur, Photographie, Mixed Media.
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Mark Slavin |
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Geboren 1987 in St. Petersburg, Russland, lebt seit 1999 in Hamburg. Kunstschule für besonders Begabte, St. Petersburg, seit 2005 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Ausstellungen in St. Petersburg und Deutschland; Arbeiten in privaten Sammlungen in Russland, Deutschland, Frankreich.
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Matvey Slavin |
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Geboren 1987 in St. Petersburg, Russland, lebt seit 1999 in Hamburg. Kunstschule für besonders Begabte, St. Petersburg, seit 2005 Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Ausstellungen in St. Petersburg und Deutschland; Arbeiten in privaten Sammlungen in Russland, Deutschland, Frankreich. |
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Link:
de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_historischen_Forts_von_Ghana
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